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Sidharth Ramachandran

Motorradfahren und das Erkunden interessanter Orte gehören zu Sidharths Leidenschaften. In seinem Heimatland Indien war er sogar auf der höchsten befahrbaren Straße der Welt unterwegs und hat eine Reifenpanne am Rande des Abgrunds überlebt. Aus Neugier auf Menschen aus anderen Regionen der Welt ist er mit 32 Jahren nach Deutschland gezogen. Als Director Knowledge Engineering bei RTL Deutschland entwickelt Sidharth die Suchmaschine für RTL+ und ist für das Anreichern und die Verwaltung der Metadaten für sämtliche RTL-Inhalte verantwortlich. In seiner Freizeit ist er stets auf der Suche nach dem nächsten Reiseziel in Europa, das er mit dem Motorrad oder zu Fuß erkunden kann.

 

Was hast du gemacht, bevor du zu Bertelsmann gekommen bist?

Ich habe vier Jahre bei GfK in Nürnberg gearbeitet, bevor ich Mitarbeiter von RTL wurde. Zuvor hatte ich in Indien in der Finanzdienstleistungsindustrie gearbeitet.

Wann hast du das erste Mal von Bertelsmann gehört?

Während meines Masterstudiums in Indien hatte ich Kommiliton:innen, die bei Bertelsmann India Investments (BII) arbeiteten. So hörte ich erstmals den Namen. Ich habe mich immer sehr für die Startup-Szene interessiert, und in dem Zusammenhang hörte und las man häufig von Firmen aus dem Silicon Valley. Doch es tauchte auch immer wieder der Name dieses deutschen Unternehmens BII in den Nachrichten auf, und das machte mich neugierig.

Wann und warum hast du dich dazu entschieden, bei Bertelsmann zu arbeiten?

Während meiner Zeit im Finanzdienstleistungssektor drehte sich alles um B2C. Ich habe Produkte für Kund:innen geschaffen, zu denen ich selbst gehörte, habe also in gewisser Weise meine eigenen Probleme gelöst. Bei GfK hingegen war ich im Bereich B2B tätig, die Kund:innen waren Elektronikhersteller. Auch wenn es spannend war, konnte ich mich nicht in derselben Weise mit den Herausforderungen identifizieren, um die es hier ging. Ich wollte zurück in den B2C-Bereich – und hier bin ich. Jetzt kümmere ich mich um die Erstellung einer Streaming App und darum, die User Experience mithilfe von Daten zu verbessern, indem ich beispielsweise eine Suchmaschine baue. Dieses sehr direkte Konsumentenfeedback und die Chance, unser Angebot dadurch in kürzester Zeit besser zu machen, haben mich dazu bewegt, bei RTL anzufangen.

Wie würdest du deinem Schwiegervater deinen Job beschreiben?

Mein Schwiegervater, ein Logistikexperte, sieht sich sehr gerne Videos auf YouTube an und nutzt dabei den Autoplay Modus. Wenn er ein Video zum Thema Blockchain sucht, werden ihm zunächst Beiträge angeboten, die in das Thema einführen, gefolgt vielleicht von „Blockchain in Indien“ und anschließend „Das Potenzial von Blockchain in der Logistik“. Aber es werden ihm keine Videos zu den Themen „Blockchain in der Landwirtschaft“ oder „Blockchain im Finanzbereich“ vorgeschlagen. Er hatte noch nie darüber nachgedacht, wie die Empfehlungen generiert werden, welche Logik dahintersteckt und dass sie individuell auf ihn zugeschnitten sind. Aber jetzt hat er verstanden, was ich beruflich mache.

"Kommunikation ist das wichtigste, offen zu sein über Positives und Negatives."

Gab es schon mal eine Weggabelung auf deinem Karrierepfad? Für welchen Weg hast du dich entschieden?

Nachdem ich meinen Masterabschluss gemacht hatte, strebte ich eine Karriere in der Managementberatung an. Ich habe an mehreren Karriere-Events und Fallstudienwettbewerben teilgenommen und sogar einige davon gewonnen. Es gab positives Feedback und ich dachte, das könnte meine Zukunft sein. Aber leider ging der Plan nicht auf. Nachdem einige Vorstellungsgespräche nicht zu meinen Gunsten verlaufen waren, begann ich zu zweifeln. Etwa zu dieser Zeit kam das Thema Big Data auf und ich entschied, hier meine Leidenschaft für Daten mit meinen wirtschaftlichen und technischen Kenntnissen zu verbinden. Außerdem macht es mir wirklich Spaß, selbst etwas zu schaffen, anstatt anderen Leuten zu sagen, wie sie etwas tun sollen. Heute bin ich ein sehr glücklicher Mann der Praxis.

Unternehmertum und Kreativität sind die zentralen Werte von Bertelsmann. Was bedeuten sie für dich?

Unternehmertum bedeutet, Probleme trotz Einschränkungen zu lösen. Wir alle sind in unserem täglichen Leben Problemlöser:innen. Du musst die Kinder abholen, aber du musst auch zu diesem Meeting. Wie schaffst du das? Du musst 1.000 Videos verarbeiten – wie kann das klappen? Auf Unternehmensebene gibt es zusätzliche Einschränkungen wie knappe Personalressourcen, Budgetgrenzen und Fristen. Was passiert, wenn man diese Einschränkungen beachten muss? Du fängst an, kreativ zu werden, du denkst dir innovative Lösungen aus. Jede:r von uns ist kreativ darin, Probleme zu lösen und mit Einschränkungen umzugehen.

Was macht einen guten Teamplayer aus?

Kommunikation ist das wichtigste, offen zu sein über Positives und Negatives. Ich muss sicherstellen, dass andere verstehen, was ich sage – und andersherum. Emotionale Intelligenz ist genauso wichtig. Du musst wissen, wie es den Leuten in deinem Team geht, vor allem jetzt, wo wir von zu Hause arbeiten. Es gibt viel Stress im Leben der Menschen, und es ist wichtig, ihre Befindlichkeiten irgendwie einzuschätzen. Dieses Bewusstsein hilft Menschen, einander zu verstehen und gemeinsam etwas zu erreichen.

Was, denkst du, macht ein Unternehmen wirklich verantwortungsbewusst?

Wie jeder Einzelne verfolgen auch Unternehmen ein Ziel – sie wollen bestimmte Vorgaben erreichen, Gewinne erzielen, die Aktionär:innen zufrieden stellen und so weiter. Aber letztendlich sind wir alle Teil des gleichen Ökosystems und wir müssen sicherstellen, dass es gesund ist. Unternehmen müssen verantwortungsvolle Mitglieder dieses Ökosystems sein, indem sie sich um ihre Angestellten kümmern und bestimmte Verhaltensweisen fördern.

"Aber letztendlich sind wir alle Teil des gleichen Ökosystems und wir müssen sicherstellen, dass es gesund ist."

Wer oder was inspiriert dich?

Ich bin neugierig auf Menschen. Es gibt acht Milliarden Menschen auf dieser Welt, jede:r von ihnen hat eine andere Erziehung, einen anderen finanziellen Hintergrund, andere Erfahrungen. Es bereichert mein Leben, wenn sie diese Erfahrungen und ihre Gedanken mit mir teilen. Wenn ich könnte, würde ich überall hinreisen, um alle möglichen Orte, Kulturen und Lebensweisen kennenzulernen. Aber natürlich ist das unmöglich. Jedoch habe ich die Möglichkeit, diese Dinge durch Menschen zu erleben. Mit ihnen zu sprechen, erleuchtet und inspiriert mich.

Denkst du, das hat mit der Tatsache zu tun, dass du auf verschiedenen Kontinenten und in sehr unterschiedlichen Kulturen gelebt hast?

Absolut. Als ich in Indien lebte, wollte ich wissen, wie das Leben woanders ist. Es ging nicht so sehr um die Arbeit selbst, sondern darum, in einem sehr internationalen Umfeld zu arbeiten und Menschen aus der ganzen Welt kennenzulernen und herauszufinden, wie die Dinge in ihrer jeweiligen Heimat laufen. Ich hatte bereits einige Zeit in den USA gearbeitet und wusste, dass mir das Arbeiten auf einem anderen Kontinent die Möglichkeit gibt, sie mit der Art und Weise, wie ich aufgewachsen bin, und mit dem, was ich bereits kannte, zu vergleichen. Das macht mir sehr viel Spaß.

Gibt es etwas, das man eher nicht über dich vermuten würde?

Vielleicht die Tatsache, dass ich sehr gerne unterrichte. Ich war Gastdozent an ein paar Universitäten in Indien und auch in Nürnberg. Ich habe einem Professor bei der Gestaltung eines Kurses geholfen und sogar ein Buch über natürliche Sprachverarbeitung geschrieben. Ich denke, dass es mir geholfen hat, beruflich zu wachsen. Ich war sehr jung, als ich an die Universität kam, und ich kannte niemanden, an den ich mich wenden konnte. Herauszufinden, was ein:e Software-Ingenieur:in eigentlich macht, wäre viel hilfreicher gewesen als das Wissen, das ich aus Büchern hatte. Deswegen nutze ich jede Gelegenheit, um mit jungen Menschen über meine Arbeit zu reden.
Ich habe auch schon im Rahmen der Bertelsmann-Reihe „Your Campus“ über natürliche Sprachverarbeitung gesprochen. Und ich denke, dass Unterrichten der beste Weg ist, selbst etwas zu lernen. Ich bereite mich dafür sehr gut vor und weiß dann immer etwas mehr, als ich vorher wusste.

"Wenn ich Leuten ein Lächeln ins Gesicht zaubere, weil sie ein Video gucken oder einen Podcast hören, der ihnen gefällt – darauf kommt es an!"

Was ist dir bei der Gestaltung deiner eigenen Karriere wichtig?

Ich strebe immer eine Vielfalt von Erfahrungen an. Aber es geht nicht darum, eine bestimmte Position anzupeilen, die ich bei einem bestimmten Unternehmen in fünf Jahren innehaben will. Im Gegensatz zu vielen Freund:innen und Kolleg:innen, die genau wissen, was sie wollen und wann, lasse ich die Dinge gerne auf mich zukommen. Wenn ich eine Gelegenheit sehe, ergreife ich sie. Bis dahin habe ich Spaß dabei, einen Mehrwert zu schaffen. Wenn ich Leuten ein Lächeln ins Gesicht zaubere, weil sie ein Video gucken oder einen Podcast hören, der ihnen gefällt – darauf kommt es an!  

Welche Fähigkeiten werden für dich in der Zukunft essenziell sein und wie planst du, diese zu entwickeln oder zu erweitern?

Kulturelles Bewusstsein und Inklusion. Die Belegschaft wird immer vielfältiger, mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, die verschiedene Sprachen sprechen und zusammen arbeiten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Ich muss verstehen, warum sie sich so verhalten, wie sie es tun. Als ich nach Deutschland kam, habe ich in dieser Hinsicht viel gelernt, und es wurde mir klar, wie wichtig kulturelles Bewusstsein ist. Eine weitere Sache, die ich besser machen muss, ist, inklusiv zu sein. Ich habe zum Beispiel mein Team immer mit “Hey Guys” begrüßt, bis mich jemand darauf hingewiesen hat, dass auch Frauen im Team sind. Seitdem achte ich viel mehr auf meine Sprache und stelle immer sicher, dass sich alle willkommen fühlen.

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